Jahr: 2011

Ergreifend und jubilierend

Sängerbund: Kinder- und Jugendchor sowie die SchwetSingers gestalten 43. Weihnachtskonzert in der evangelischen Stadtkirche

Eine Woche vor Weihnachten – wer ist da nicht empfänglich für Weihnachtslieder? Vor allem wenn sie so lebendig wiedergegeben werden wie durch den Kinder- und Jugendchor oder den SchwetSingers beim 43. Weihnachtskonzert des Sängerbunds am 4. Adventssonntag. Unter der Leitung Elena Spitzners boten die Ensembles ein Konzert, das bekannte und auch weniger bekannte Weihnachtslieder aus der ganzen Welt erklingen ließ. Die teils ergreifenden, teils fröhlich jubilierenden Lieder erinnerten daran, dass die Weihnachtszeit die schönste Zeit im Jahr ist. Alle Menschen sind lieb, das Christkind bringt Geschenke und draußen tanzen die Schneeflocken. Kein Wunder, dass es den Besuchern warm ums Herz wurde und es immer wieder zu begeistertem Applaus kam.

„Zumba, zumba, welch ein Singen“ – bereits bei diesem Anfangsstück lässt sich die Stimmung in der bis zum letzten Platz besetzten Stadtkirche einfangen. Hingebungsvoll lauschten alle den ganz Kleinen, die so schön und lieblich mit Liedern wie „Weißt du, wie viel Sternlein stehn“ oder „Der Christbaum ist der schönste Baum“ dem weihnachtlichen Konzert seinen glockenreinen unverwechselbaren Klang gaben. Magdalena Lammes, Lena Bast, Benigna Knapp und Lizanne Gaa sorgten dabei für expressive Höhepunkte. Viele gelungene Einfälle bereicherten zudem das Programm wie etwa der Auftritt der „Enkelkinder“ Emma Bante und Nikos Papadopoulos mit ihrem von Horst Keber gespielten Opa. Unter dem Tannenbaum erzählte dieser von seiner Kindheit und wie er damals mit den Eltern Weihnachten gefeiert hatte. Auf Fragen der Kinder, welche Bräuche es in anderen Ländern zu Weihnachten gibt, gab er anschauliche Erläuterungen. Dazu gab es musikalische Illustrationen. Die Reise begann zunächst in Deutschland und ging danach quer durch Europa, Asien, Afrika und Amerika.

So vielfältig wie die Weihnachtsbräuche so farbig präsentierten sich die SchwetSingers. Unterstützt wurden sie von Anne Malsam an der Querflöte, Tobias Nessel am Schlagzeug, Mathias Buchta am Bass und von Elena Spitzner am Klavier. Die jungen Frauen und Männer stellten wie so oft ihre erlesene Klangkultur unter Beweis und dies in der jeweiligen Landessprache. Aus England ließ das Ensemble aufhorchen mit „The first Nowell“, aus Frankreich stammt der melodische Weihnachtsgesang „Cantique de Noel“, dem zauberhaften „Bogorodits Djewo“ aus Russland folgte das melodiös vorgetragene „Driving home for christmas“ aus Amerika und „Juhla on verraton“ aus Finnland. Mächtig und melodiös erklang „Halleluja“ aus Afrika und der Jugendchor animierte mit „X-mas time“ das Publikum zum Mitklatschen.

Für ans Herz rührende Passagen sorgten Tobias Kreichgauer, Lara Fugger und Denise Haberer vom Jugendchor mit „Angels“. Zwischendurch erfuhren die Anwesenden Wissenswertes über Traditionen und Weihnachtsbräuche, denen wir diese Lieder verdanken. In Italien zum Beispiel steht nicht der Weihnachtsbaum im Mittelpunkt, sondern die prächtig geschmückte Krippe, die „presepio“. Höhepunkt des französischen Festes ist „Le Reveillon“, der Weihnachtsschmaus, in England kommt Plumpudding auf den Tisch und natürlich „Gregor“, der typische britische Turkey. Wegen des julianischen Kalenders bringt Väterchen Frost den Kindern in Russland erst am 31. Dezember die Geschenke. Auch über Bräuche aus Finnland, Irland, Afrika sowie Nord- und Südamerika erfuhren die Besucher zwischendurch viel Interessantes.

Höhepunkt des Abends war schließlich das Medley aus bekannten deutschen Weihnachtsliedern, in dem sich die SchwetSingers als klangvolles Ensemble erwiesen. Mit Inbrunst sangen alle am Ende „Stille Nacht, heilige Nacht“. Als Zeichen großer Wertschätzung bekamen die Mitwirkenden Blumen und Präsente unter dem langanhaltendem Applaus des Publikums – auch Elena Spitzner, die seit zehn Jahren den Chor leitet. Dieses besonderen Jubiläums gedachte die erste Vorsitzende des Sängerbundes, Sabine Rebmann, mit einem Fotoalbum aus diesem Zeitraum.

© Schwetzinger Zeitung, Maria Herlo, 20. Dezember 2011